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Symptome einer akuten Bronchitis

Hustenanfälle, festsitzender Schleim, Schmerzen in der Brust, Abgeschlagenheit und manchmal Fieber. Das sind Symptome, die eine Bronchitis, eine Entzündung der Atemwegsschleimhaut, begleiten.

Das Wort Bronchitis setzt sich zusammen aus der Endung „-itis“, die aus dem Griechischen stammt und üblicherweise eine Entzündung bezeichnet und dem Organ, das von der Erkrankung betroffen ist, in diesem Fall, die Bronchien, genauer gesagt die Bronchialschleimhaut.

Je nach Ursache und Dauer unterscheiden Mediziner zwischen einer akuten und einer chronischen Bronchitis  

Die Phasen der akuten Bronchitis

Eine akute Bronchitis wird durch Krankheitserreger, meist Viren hervorgerufen und lässt sich grob in drei Phasen gliedern:

  • Phase 1 Trockener Husten (Dauer: 2-3 Tage)
    Die Entzündung in den Atemwegen reizt die Hustenrezeptoren von Bronchien, Kehlkopf sowie dem unteren Rachen und führt zu einem unangenehmen, kratzigen Hustenreiz. Er geht oftmals mit Schmerzen hinter dem Brustbein einher und tritt vermehrt nachts sowie morgens nach dem Aufstehen auf. Ein Hustenstoß in dieser Phase bringt keine Erleichterung, im Gegenteil: Durch häufiges Husten scheint alles noch schlimmer zu werden.  
  • Phase 2 Produktiver Husten (Dauer: bis zu 2 Wochen):
    Es kommt zur vermehrten Produktion von zähem, festsitzenden Schleim in den Bronchien. Dadurch werden wiederum Hustenrezeptoren gereizt. Durch das Husten wird gelber oder grüner Auswurf zu Tage befördert. Ein Unterschied zu Phase 1: Viele Betroffene empfinden Husten in dieser Phase als befreienden Akt. Der Schleim muss raus!  
  • Phase 3 Trockener Husten (Dauer: bis zu 8 Wochen):
    Die übermäßige Produktion zähen Bronchialsekrets geht zurück, der Husten wird zunehmend trockener, das akute Krankheitsgefühl lässt nach. Die Hustenrezeptoren sind in dieser Phase jedoch noch besonders empfindlich. Daher braucht es nicht viel, um einen Hustenreiz auszulösen.

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Begleitsymptome der akuten Bronchitis

Zu den Begleiterscheinungen gehören:

  • Weitere Erkältungssymptome (z.B. Schnupfen, Halsschmerzen)
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Fieber
  • eitriger (gelb-grünlicher) Auswurf

Insbesondere bei Kindern, deren Atemwege einen viel geringeren Durchmesser haben, kann es zu einer Verengung der Bronchien und dadurch zu Atemnot kommen. Bei einer solchen obstruktiven oder spastischen Bronchitis sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Gut Ding will Weile haben

Obwohl nach durchschnittlich zwei Wochen der Spuk vorbei ist und die Bronchitis überstanden scheint, halten Hustenanfälle häufig bis zu acht Wochen an. Warum das so ist, wird immer noch beforscht. Was jedoch gesichert scheint:

  • Die Entzündung der Bronchien ist noch nicht komplett abgeklungen und verursacht immer noch Hustenanfälle.
  • Die Verletzungen an Gewebe und Schleimhaut, welche durch die Infektion als auch durch das Husten selbst hervorgerufen werden, sind noch nicht vollständig repariert.
  • Das Bronchialsystem und die Hustenrezeptoren reagieren aufgrund der durchgängigen Stimulation überempfindlich.

Also: Keine Sorge, wenn die Beschwerden ein wenig länger dauern! Falls die Beschwerden zu belastend sind, erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke nach Behandlungsmöglichkeiten.  

Wenn sich der Husten festsetzt

Stark festsitzender Schleim kann sich zum Problem entwickeln, wenn er sich nicht so einfach abhusten lässt. Dann setzt sich auch der quälende Husten fest. Er kostet Kraft, stört den erholsamen Nachtschlaf und trägt so über die virale Infektion hinaus zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit bei. Die belastenden Beschwerden gehen in die Verlängerung. Mit geeigneten Hausmitteln und Therapeutika können Sie zur Lockerung des Schleims beitragen und den Reinigungseffekt des produktiven Hustens unterstützen. 

Die Hustenneigung kann sich allerdings auch noch fortsetzen, wenn der Schleim schon weitgehend hinaus befördert worden ist. Die Überempfindlichkeit der unteren Atemwege gegenüber äußeren Reizen wird auch als bronchiale Hyperreagibilität bezeichnet. Sie kann wochenlang nach Abklingen der übrigen Symptome anhalten und Grund für einen fortbestehenden Reizhusten ohne Auswurf sein. Kalte oder sehr trockene Luft, Abgase und Zigarettenrauch zählen in diesem Fall zu typischen Hustenauslösern. Als oberstes Gebot gilt dann: nicht rauchen!

Bei Husten über 6-8 Wochen erneut zum Arzt

Auch ohne sonstige Komplikationen sollten Sie (erneut) den Arzt aufsuchen, wenn der Husten länger als 6-8 Wochen anhält. Denn im Gegensatz zur akuten Erkrankung wird man die chronischen Formen von Husten und Bronchitis viel schwieriger wieder los. Außerdem sind andere Ursachen für die lange Hustendauer auszuschließen. Dahinter könnte sich etwa ein Asthma bronchiale oder eine Reflux-Erkrankung (GERD) verbergen.

Chronische Bronchitis

Von einer chronischen Bronchitis spricht man, wenn „Husten und Auswurf an den meisten Tagen während mindestens drei Monaten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren", besteht. So formuliert es die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrer Definition. Krankheitserreger sind hier selten beteiligt, Rauchen und Luftverschmutzung hingegen fördern die Ausbildung dieser Erkrankung.

Husten ist nicht gleich Husten

Husten mit schleimigem Auswurf ist das Hauptsymptom einer Bronchitis. Allerdings kann ein Husten, sehr verschiedene Ursachen haben. Deshalb muss er immer im Kontext mit der übrigen Symptomatik betrachtet werden. Zudem liefert die Art des Hustens Hinweise auf seine Entstehung. Die gute Nachricht: Nur in etwa 5% der Fälle ist der Husten das Anzeichen für ein schwerwiegendes Leiden.  

Feucht, trocken, bellend oder blutig?

In der produktiven Phase sorgen die in den Bronchien und der Luftröhre bewegten Schleimmassen für feuchte und rasselnde Hustengeräusche. Der unproduktive Reizhusten klingt dagegen trocken. Neben Atemwegsinfekten ist er auch bei Allergien oder als Nebenwirkung von Medikamenten (z.B. ACE-Hemmern) anzutreffen.

Ein bellender, rauer Husten ist typisch für Keuchhusten (Pertussis), beim Säugling und Kleinkind auch für Pseudokrupp. In beiden Fällen sowie bei Bronchitis und bestimmten Herzerkrankungen häufen sich die Hustenanfälle bevorzugt nachts. Ein sehr starker Hustenreiz, wie etwa beim Keuchhusten, kann mitunter auch von Erbrechen begleitet werden.

Zu einem blutigen Hustenauswurf kann es bei einer starken Entzündung der Bronchialschleimhaut kommen. Zu weiteren, seltenen Ursachen zählen u.a. Lungenentzündung, Bronchiektasen (Ausweitungen der Bronchien) und chronische Lungenkrankheiten wie Tuberkulose und Lungenkrebs. Häufig liegt die Ursache für ein schaumig-blutiges Sekret im Nasen-Rachen-Raum statt in den tiefen Atemwegen. 

Bei Bluthusten sollte jedoch immer ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Ebenfalls im Kopfbereich entsteht das Postnasal-Drip-Syndrom, bei dem in der Nase und den Nasennebenhöhlen übermäßig Schleim produziert wird. Das Sekret bahnt sich seinen Weg an der Rachenwand entlang nach unten und löst dort häufiges Räuspern und Husten aus. 

Schmerzen beim Husten: Ist das bedrohlich?

Ein Begleitsymptom des Hustens, das leicht für Beunruhigung sorgt, sind Brustschmerzen. Sie sind zwar mitunter sehr unangenehm, aber nur in sehr seltenen Fällen Anzeichen einer bedrohlichen Ursache wie Pneumothorax oder Lungenembolie. Im Rahmen einer akuten Bronchitis sind Brustschmerzen beim Husten durchaus typisch. 

Die Schwellung der entzündeten Bronchialschleimhaut verengt die Bronchien. Wenn dann beim Hustenstoß die Luft explosionsartig durch sie hindurch gepresst wird, tut das weh. Die Schmerzen strahlen in die Brust aus und werden häufig unter dem Brustbein lokalisiert. 

Häufig ist der Brustschmerz auch ein Lebenszeichen der Zwischenrippenmuskulatur, die nur selten trainiert, bei ausgiebigen Hustenanfällen aber ordentlich beansprucht wird. Es handelt sich also um einen Muskelkater, der spätestens nach Abklingen des Hustens von selbst wieder verschwindet. Im Unterschied zur Rippenprellung oder einer Rippenfellentzündung treten die Schmerzen mehr oder weniger symmetrisch auf. Kein Grund zur Beunruhigung.

Tut beim Husten auch der Bauch weh, kann das, vor allem bei Kindern, Anzeichen für eine Pneumonie sein, von der die unteren Lungenabschnitte betroffen sind. Besteht eine Lungenentzündung bereits, deuten Brustschmerzen beim tiefen Einatmen auf eine Mitbeteiligung des Brustfells hin.

Wenn Atemnot hinzukommt

Normalerweise klingt eine akute Bronchitis von selbst ab, ohne dass gravierende Folgen oder Komplikationen zu befürchten sind. Etwas anders sieht es bei hohem Alter oder starkem Nikotinkonsum aus und vor allem bei chronischen Vorerkrankungen, etwa an Herz oder Lunge. Dann kann die akute Bronchitis auch die Atemfunktion beeinträchtigen und eine akute Verschlechterung der vorbestehenden Symptomatik bewirken. Bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder Asthma bronchiale spricht man in diesem Fall von einer Exazerbation. 

Bei Kleinkindern und vor allem bei Säuglingen besteht bei starkem Husten die Gefahr, dass sich die Bronchiolen, die feinen Verästelungen des Bronchialbaums, entzünden und in der Folge verschließen. Dadurch wird der Gasaustausch in den betroffenen Lungenbläschen unterbunden. Zudem besteht nach der Abheilung die Gefahr einer Narbenbildung. Sie beeinträchtigt die Atmung weiterhin und stellt einen Risikofaktor für die spätere Entwicklung einer COPD dar. 

Daraus folgt: In allen Fällen von Husten mit Atemnot ist der rasche Arztbesuch dringend angesagt, erst recht bei Kindern.